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Ein Auszug aus dem neuen Buch “Selbstheilung. Der innere Arzt und die Macht der Gedanken”, von Prim. Univ. Prof. Dr. Rudolf Likar

Auch der Geist die mentale Aktivität, die in den Nervenzellen abgebildet wird, ist eigentlich etwas Körperliches. Der Denkvorgang lässt sich nur nicht mit Röntgenbildern oder anderen Verfahren erfassen. Natürlich ist die mentale Stärke ganz entscheidend für die Selbstheilungskräfte des Körpers. Der Glaube an die Wirksamkeit ist notwendig, um uns zu motivieren und die Selbstheilungskräfte zu nutzen. Das Vertrauen in die eigene Therapie ist bei der Selbstheilungskraft mindestens genauso wichtig wie das Vertrauen in den behandelnden Arzt. Ein charismatischer Arzt kann die Therapiestärke verbessern. Der eherne Glaube aber heilt umfassend.

Egal, ob es um eine physikalische Therapie, eine Chemotherapie, eine Pharmakotherapie oder die Selbstheilungskräfte des Körpers geht, wir brauchen immer die Gewissheit, dass das, was wir therapeutisch einsetzen, sinnvoll ist; nur dann kann es tatsächlich wirken. Ansonsten wäre es vergebene Mühe. Weil niemand Änderungen des Lebensstils in Kauf nimmt, wenn er nicht davon überzeugt ist, dass es etwas nützt und hilft.

Die mentale Stärke ist eine zentrale Säule bei allen Formen der Therapie, das Vertrauen in die Wirksamkeit der Therapie unverzichtbar. Gute Gedanken als Motor für den Heilungsprozess. Der Kopf muss sich ganz sicher sein, dass das, was der Körper tut, gut ist. Diese Überzeugung kann Wunder wirken […].

[…]. Im Kopf sitzt der beste Primar der Welt. Ein Placebo ist ein wunderbares Beispiel, das zeigt, wie wichtig es ist, der Wirksamkeit einer Therapie zu vertrauen. Ein Placebo ist bekanntlich ein Scheinmedikament. Es enthält keinen Arzneistoff und hat keine pharmazeutische Wirkung. Sogar für die Pharmaindustrie ist es schwierig, die Placebowirkung mit ihren Medikamenten zu schlagen. Es gibt Studien, die zeigen, dass sich selbst bei hochwirksamen Medikamenten des Erregungsmusteres im Gehirn durch das Opiat nicht stark von jenem des Placebos unterscheidet. Das Placebo vermag bereits viele Veränderungen in der Informationsverarbeitung des Gehirns zu vermitteln, wie dies bei Opiaten beobachtet wird. Selbst bei Opiaten, die pharmakologisch so enorm wirksam erscheinen, ist die Placebokomponente erheblich.

Der Glaube kann nicht nur Berge versetzen, er kann auch Schmerzen nehmen.

© Rudolf Likar, sanochron gmbh, April 2023
Quelle: Likar, Rudolf: Selbstheilung. Der innere Arzt und die Macht der Gedanken. Carl Ueberreuter Verlag, Wien 2022. S. 41-42.

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